In der Schweiz kommen bald Insekten auf den Teller

Noch sind Insekten bei uns als Nahrungsmittel nicht zugelassen. Ab Mitte nächstem Jahr sollen sie nun aber in die Regale der Schweizer Supermärkte und Restaurants kommen. Mag vielleicht nicht jeder - nachhaltig sind sie aber allemal.

In der Schweiz kommen bald Insekten auf den Teller
Foto: © stockphototrends / iStock / Thinkstock

Bisher verirrt sich höchstens mal eine Fliege in die Suppe oder eine Wespe in den Süssmost. Ab dem 1. Mai 2017 könnten jedoch schlagartig mehr Insekten auf unseren Tellern landen. Dann tritt nämlich das neue Lebensmittelrecht in Kraft. Dieses sieht vor, dass Mehlwürmer, Wanderheuschrecken sowie Hausgrillen als Lebensmittel verkauft und gehandelt werden dürfen.

Weitere Insektenarten sind noch nicht vom Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) zugelassen worden. Denn bisher wurde erst für diese drei Arten bewiesen, dass ihr Verzehr sicher ist.

Die Überarbeitung des Lebensmittelgesetzes wurde 2013 vom Parlament beschlossen und wird nun rund drei Jahre danach umgesetzt. Das neue Recht soll laut BLV mehr Schutz für die Gesundheit sowie vor Täuschung bringen und weniger Barrieren für den Handel bieten.

Insekten als Nahrungsmittel: Eine nachhaltige Delikatesse

In unseren Breitengraden kaum anerkannt, sind Insekten in Südostasien (Eier der Weberameise) oder im südlichen Afrika (Mopanewürmer) eine Delikatesse.

Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. Fakt ist jedoch (laut der Food and Agricultural Organisation FAO): Um ein Kilo Nahrung aus Insekten zu bekommen, braucht es nur zwei Kilo Futter. Beim Rind sind es dagegen acht Kilo Futter für ein Kilo Fleisch. Ein weiterer Vorteil: Das Risiko ist gering, dass Insekten Krankheiten wie beispielsweise die Vogelgrippe oder BSE (Rinderwahn) vom Tier auf den Menschen übertragen.

Zudem produzieren Insekten weniger Treibhausgase als Tiere der konventionellen Tierhaltung. Sie benötigen weniger Wasser und liefern dabei hochwertigere Proteine und Nährstoffe.

Text: Maximilian Comtesse, 20.12.2016

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