Mehr Tomaten ernten durch regelmässiges Ausgeizen von Trieben

Mit der richtigen Pflege einer Tomatenpflanze kann man den Ertrag deutlich steigern. Neben Düngen und dem Befreien von Schädlingen gehört auch das Ausgeizen dazu. Durch dieses regelmässige Entfernen bestimmter Triebe hat die Tomate mehr Energie zur Bildung aromatischer Früchte.

Tomaten ausgeizen: So macht man es richtig
Beim Tomaten Ausgeizen entfernt man die Seitentriebe und kann dadurch grössere Tomaten ernten. Foto: iStock / Thinkstock

Was bedeutet «Tomaten ausgeizen»?

Unter dem Begriff «Tomaten ausgeizen» versteht der Gärtner das Ausbrechen der Seitentriebe, denn Tomatenpflanzen neigen dazu, viele solcher Triebe auszubilden. Während bei Cocktailtomaten mit ihren kleinen Früchten eine weite Verzweigung durchaus gewünscht wird, müssen Sie hohe Tomaten unbedingt regelmässig ausgeizen, wenn Sie grosse Früchte ernten möchten.

Damit die Pflanze starke Triebe mit gesunden Tomaten hervorbringen kann, müssen die kleinen Seitentriebe vom Hauptstamm entfernt werden. Sie würden anderenfalls der Tomate zu viel von ihrer Kraft rauben, sodass die Früchte nur klein bleiben. Ausserdem besteht bei zu vielen Blättern die Gefahr der gefürchteten Braunfäule, weil das Giesswasser oder das Tauwasser nicht richtig verdunsten kann.

So funktioniert das Tomaten ausgeizen

Tomaten ausgeizen ist einfach, wenn Sie einige Regeln beachten. Am besten erledigen Sie diese Arbeit mit den Fingern. Wenn Sie eine Schere oder ein Messer benutzen, können Sie die Pflanze beschädigen und möglicherweise sogar den Haupttrieb abbrechen.

Zum Tomaten ausgeizen suchen Sie die kleinen Seitentriebe, die sich oberhalb der Blattachseln, also zwischen Haupttrieb und Blatt, gebildet haben. Mit einer Hand halten Sie den Hauptstamm fest und knipsen dann mit den Nägeln von Daumen und Zeigefinger den Trieb direkt am Ansatz ab.

Dabei müssen Sie sehr vorsichtig vorgehen, denn der Tomatenstamm ist oft nicht sehr stabil und bricht bei unsanfter Behandlung schnell ab. Achten Sie darauf, dass Sie den Trieb ganz entfernen, sodass kein Rest stehen bleibt. Damit verhindern Sie, dass sich Krankheiten am Stamm ausbreiten können. Die Triebe, die Sie beim Tomaten ausgeizen entfernt haben, können Sie direkt unter die Pflanze legen, denn das bekommt den Tomaten gut.

Im September den Haupttrieb kappen

Spätestens im September kappen Sie den Haupttrieb der Tomate ganz oben, sodass die Pflanze nicht weiterwächst. Dadurch reifen die grünen Tomaten, die sich bereits entwickelt haben, schneller heran, weil die Tomate ihre ganze Kraft in ihre Früchte leiten kann.

Geiztriebe & Tipps für Fortgeschrittene

Sie haben Platz und es ist noch Frühsommer? Dann schneiden Sie sich doch mal den einen oder anderen Geiztrieb ab und ziehen Sie sich neue Tomatenpflanzen! Ja, das geht.

  • Methode 1: Hierzu wird ein Geiztrieb mit einer scharfen Schere abgeschnitten und in ein Glas oder eine Flasche mit Wasser gestellt. Am besten nicht in der prallen Sonne aufstellen. Innerhalb etwa einer Woche bilden sich hieran Wurzeln. Vorsichtig einpflanzen, gut giessen, fertig ist die neue Pflanze.
  • Methode 2: Sie können den Geiztrieb auch direkt in die Erde stecken. Gut angiessen, nicht austrocknen lassen. In voller Sonne und an heissen Tagen kann es sein, dass das junge Pflänzchen den «Kopf» hängen lässt. Das sollte sich aber in ein paar Tagen wieder geben.

Stichwort 2- oder 3-triebig. Wer grosszügig Platz für seine Tomatenpflanzen und ein paar Haltestangen auf Lager hat, kann sich mal an dem Projekt «2- oder 3-triebige Tomaten» versuchen. Hierzu werden ein oder zwei der ersten Geiztriebe nicht entfernt. Stattdessen dürfen sie wachsen. Da auch sie alsbald Früchte bilden, können Sie so den Ertrag pro Pflanze erhöhen. Doch Vorsicht: Nicht den Überblick verlieren, denn schnell übersieht man hier den einen oder anderen Geiztrieb.

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