Bärlauch sammeln: Wie du das Kraut erkennst und richtig erntest

Im Frühling übersäht Bärlauch schattige Flussufer und Waldböden und lädt zum Sammeln ein. Das würzige Kraut hat jedoch zwei giftige Doppelgänger. Damit du beim Bärlauch sammeln die richtigen Blätter pflückst, erfährst du hier, worauf du achten musst.

Bärlauch gesammelt im Korb
Zwischen März und Mai kannst du im Wald Bärlauch sammeln.  © taikrixel / iStock / Getty Images Plus

Wann Bärlauch sammeln? | Wo wächst Bärlauch? | Was beachten beim Bärlauch sammeln? | Bärlauch erkennen: Die Doppelgänger | Bärlauch haltbar machen | Wie gesund ist Bärlauch?

Bärlauch sammeln – das Wichtigste in Kürze:

  • Die Bärlauch-Saison beginnt im März und endet mit der Blüte im Mai.
  • Das typische Frühlingskraut ist vor allem in Laubwäldern zu finden.
  • Für das Bärlauch sammeln ist es wichtig, die Unterschiede zwischen Bärlauch, Maiglöckchen und Herbstzeitlose zu kennen.
  • Aufgrund der Inhaltsstoffe ist Bärlauch ein sehr gesundes Kraut.

Ob wir einfach beim Spaziergang im Wald den Geruch geniessen oder damit Leckereien wie Bärlauchpesto oder Bärlauchsuppe zubereiten – Bärlauch gilt als Frühlingsbote schlechthin. Das Beste: Du kannst das wildwachsende Kraut aus dem Wald kostenlos sammeln.

Bärlauch sammeln ist keine Hexerei, dennoch musst du ein paar Dinge beachten. Besonders wichtig ist es, dich im Vorhinein über die Erkennungsmerkmale zu informieren, damit du gut zwischen Bärlauch und Maiglöckchen oder Herbstzeitlosen unterscheiden kannst.

Bis wann kann man Bärlauch sammeln?

Bereits ab Mitte März kann Bärlauch im Wald geerntet werden. Die Bärlauch-Saison ist jedoch nur von kurzer Dauer. Sobald das auch als wilder Knoblauch bekannte Kraut gegen Ende April oder Anfang Mai blüht, werden die Blätter ungeniessbar.

Warum sollte man Bärlauch nicht mehr essen, wenn er blüht?

Dass du Bärlauch nach der Blüte nicht mehr essen solltest, liegt vor allem am Geschmack. Dieser lässt mit der Blüte nach und wird leicht bitter und die Blätter faserig. Giftig ist Bärlauch jedoch auch dann nicht. Der Geschmack geht dann in die essbaren Blüten des Bärlauchs über, die sich ebenfalls hervorragend zum Würzen eignen.

Wo wächst Bärlauch?

Wer Bärlauch pflücken will, wird am ehesten in Laubwäldern mit lockerem, humusreichem und kalkhaltigem Boden fündig. Aber auch an schattigen Bachläufen fühlt sich Bärlauch wohl. Hat sich Bärlauch erst einmal angesiedelt, erscheint meist gleich ein flächendeckender Teppich aus den grünen Blättern. Dann weist schon der würzige Duft auf die Fundstellen hin.

Tipp: Du kannst übrigens auch im Garten oder auf dem Balkon Bärlauch pflanzen.

Was muss man beim Bärlauch sammeln beachten?

Um beim Sammeln von Bärlauch achtsam mit der Natur umzugehen, solltest du ein paar Punkte beachten.

So erntest du Bärlauch richtig:

  • Sammle am besten nur an Stellen, an denen viel Bärlauch wächst.
  • Ernte pro Pflanze nur ein bis zwei Blätter, so kann sich der Bärlauch gut erholen und neu austreiben.
  • Beim Pflücken riskierst du, dass du die Wurzel mit herausreisst. Nimm stattdessen ein scharfes Messer mit zum Bärlauch sammeln und schneide die Blätter am Stiel ab.
  • Am besten legst du den gesammelten Bärlauch in einen Korb oder ein löchriges Gemüsenetz, statt in eine Plastiktüte.
  • Ernte nur so viel Bärlauch, wie du benötigst, da das Kraut schnell welkt und zügig verarbeitet werden sollte.

Verwechslungsgefahr: Bärlauch, Maiglöckchen, Herbstzeitlose

Besonders im April kann es leicht zu Verwechslungen mit den sehr giftigen Maiglöckchen- oder Herbstzeitlosenblättern kommen, da diese ebenfalls Saison haben und an ähnlichen Stellen wachsen.

Wer im Wald Bärlauch ernten will, sollte sich zuvor gut über die Unterschiede informieren. Eine Geruchsprobe hilft nämlich dann nicht mehr, wenn die Finger und der ganze Wald vom Bärlauchduft erfüllt sind.

Bärlauch und seine Doppelgänger
Foto © emer1940 / iStock / Getty Images Plus

Bärlauchblätter riechen beim Zerreiben deutlich nach Knoblauch, wachsen einzeln direkt aus dem Stängel und haben eine glänzende Oberseite, eine matte Unterseite und deutliche parallele Blattadern.

Maiglöckchenblätter riechen nicht nach Knoblauch, wachsen paarweise am Stängel, glänzen an der Unterseite hellgrün und kommen röhrenförmig aus der Erde.

Herbstzeitlosenblätter riechen nicht nach Knoblauch, sind länglich-schmal und glänzen beidseitig, wachsen ohne Blattstiel alle aus den gleichen Stängeln und sind dicker als die feinen Bärlauchblätter.

Wo darf man Bärlauch sammeln?

Sofern sie nicht in einem Naturschutzgebiet liegen, darfst du in Wäldern für den Eigenbedarf gratis Bärlauch sammeln. Denn Bärlauch steht nicht unter Naturschutz. Alle Privatgrundstücke und Naturschutzanlagen sind selbstverständlich tabu.

Bärlauch haltbar machen

Bärlauch solltest du am besten frisch nach dem Sammeln verarbeiten. Zum Beispiel zu Bärlauchpesto, Bärlauchsuppe oder Bärlauchbutter.

Um Bärlauch haltbar zu machen, kannst du ihn aber auch einfrieren. Damit er direkt nach dem Ernten länger frisch bleibt, stellst du die Blätter am besten in ein Wasserglas.

Bärlauchblätter im Wasserglas
Bärlauchblätter bleiben im Wasserglas einige Stunden lang frisch © vicuschka / iStock / Getty Images Plus

Warum ist Bärlauch so gesund?

Bärlauch ist ein wahres Wunderkraut. Er enthält mehr Vitamin C als Orangen sowie viel Eisen, Sulfide und Magnesium. Das Allicin, das auch in Knoblauch und Zwiebeln steckt, wirkt zudem entzündungshemmend und antibiotisch. Diese Mischung an Inhaltsstoffen machen Bärlauch zur perfekten Stärkung des Immunsystems, weshalb das Kraut auch bei Erkältungen und Schnupfen sehr gut geeignet ist.

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