Gütesiegel: Was steckt hinter den Labels?

Gütesiegel sollen beim nachhaltigen Einkaufen helfen. Doch nicht alle Labels sind auch wirklich vertrauenswürdig. Eine Datenbank ermöglicht es nun, online zu testen, was wirklich hinter den einzelnen Gütesiegeln in der Schweiz steckt.

Gütesiegel: Welchen Labels kann man in der Schweiz vertrauen?
Gütesiegel tragen oft vielversprechende Namen. Doch wie glaubwürdig sind sie wirklich? Foto: © Maxhavel / Wikipedia.

Ob FSC, Oekotex, Natrue oder Pro Specie Rara oder eines der vielen anderen Labels. Die Liste der im Handel genutzten Gütesiegel ist geradezu endlos. Damit Konsumenten besser durch diesen Labeldschungel durchsehen, hat die Stiftung Praktischer Umweltschutz (PUSCH) 145 der bekanntesten, in der Schweiz zu findenden, Siegel unter die Lupe genommen.

Wer einige Anhaltspunkte dafür haben möchte, wie verlässlich ein bestimmtes Label sein könnte, oder was für Siegel es für welchen Lebensbereich gibt, findet unter labelinfo.ch schnell und einfach Informationen dazu. Dort lassen sich die vom PUSCH vergebenen Bewertungen der einzelnen Gütesiegel einsehen. Übersichtlich wird dargestellt, wie es nach Auffassung der Stiftung um die Transparenz, Kontrolle und Zertifizierung der Labels steht. Auch die Bewertung anderer Organisationen, sowie Produkte mit dem entsprechenden Siegel und der Verkaufsort werden angegeben.

Viele Gütesiegel sind mangelhaft

Nur 16 der insgesamt 145 Labels in der Datenbank erhalten die maximale Punktzahl (darunter Demeter, Knospe Bio und Max Havelaar). 17 Gütesiegel weisen deutliche Mängel auf und erhielten nach der Untersuchung des PUSCH weniger als ein Drittel der möglichen Punktzahl. Ausserdem wurde herausgefunden, dass 29 untersuchte Label auf ein unabhängiges Zertifizierungssystem verzichten. Damit halten diese das Vier-Augen-Prinzip nicht ein, demzufolge eine unabhängige Instanz ihre Kontrollergebnisse noch einmal überprüfen sollte. Ein fehlendes Zertifizierungssystem betrifft vor allem die Tourismus-Branche.

Quellen: nzz.ch, 20min.ch, labelinfo.ch.
Autor: Cristina Bürgi, 18.03.2014

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